FAQ Schuldner- und Insolvenzberatung

Viele Ratsuchende haben Fragen, hier gibt es erste Antworten:

 

1. Was muss ich tun, um einen Beratungstermin zu bekommen?
Der KSD bietet gemeinsam mit der Verbraucherzentrale NRW und der Stadtverwaltung eine wöchentliche Sprechstunde an:
Sie findet jeden Mittwoch statt, 09:00 – 11:00 Uhr, im Technischen Rathaus, Gustav-Heinemannstraße 10 in 59065 Hamm, Raum A1.021, 1. Obergeschoss rechts (in direkter Nähe zum Bahnhof und Busbahnhof).

Dort können Sie ohne Anmeldung hingehen und Ihr Anliegen vortragen. Die Sprechstunde wird unterschiedlich stark frequentiert, bitte stellen Sie sich auf Wartezeit ein. In der Sprechstunde werden einfache Fragen direkt geklärt, in den anderen Fällen erfolgt eine erste Bestandsaufnahme.


Info!!!
Wenn Sie unter 25 Jahre sind und Leistungen vom Kommunalen JobCenter AöR in Hamm nach dem Sozialgesetzbuch II beziehen (Arbeitslosengeld) ist der Weg anders!

Sprechen Sie dann Ihren Fallmanager/Ihre Fallmanagerin an und Sie werden von dort aufgefordert sich direkt beim KSD zu melden!

2. Was kann ich selber schon tun, damit die Beratung hilfreich ist?

Die ersten Schritte haben Sie schon gemacht: Sie haben festgestellt, dass Sie Unterstützung brauchen. Sie informieren sich über die Rahmenbedingungen der Beratung informiert. Gut so!!

Was dann noch hilfreich ist:

  • Schauen Sie sich die Selbstauskunft an und senden Sie sie umgehend zurück. Wenn Sie damit nicht zurechtkommen, unterstützen wir Sie dabei.
  • Wenn möglich verschaffen Sie sich schon mal einen Überblick über Ihre Ausgaben und Einnahmen. Welche Schulden haben Sie? Bei wem?
  • Sortieren Sie ihre Unterlagen nach Forderungen.
  • Halten Sie die Termine ein.
3. Wer berät mich beim KSD?

Unsere Mitarbeiter_innen haben ein Studium absolviert (Jura oder Sozialarbeit) und verfügen über Berufserfahrungen und unterschiedliche Schulungen im Bereich der Schuldner- und Insolvenzberatung. Sie haben sich bewusst für diese Arbeit entschieden und wollen Sie unterstützen. Mehr Informationen finden Sie auf dieser Seite unter Team (https://ksd-sozial.de/schulden/team/)

4. Wie verläuft die Beratung? Und wie lange dauert das?

Der Verlauf und die Dauer der Beratungen sind sehr unterschiedlich. Das hängt unter anderem vom Umfang der Probleme, von Ihren Einnahmen und von der Zahl der Gläubiger ab.

Deswegen machen wir zunächst eine gründliche Bestandsaufnahme. Anschließend planen wir die Schritte. Im Vordergrund steht zunächst die Sicherung Ihrer Existenz, also z. B. dass die Energieversorgung nicht unterbrochen wird, dass Sie genug Mittel für den täglichen Bedarf haben, dass Sie Ihre Wohnung oder Ihre Arbeit nicht verlieren – und dass Sie keine weiteren Schulden machen!

Dann erfolgen – wenn erforderlich – die weiteren Planungen:

  • Wo sind Forderungen ggf. ungerechtfertigt?
  • Wo sind Vergleiche möglich?
  • Ist es sinnvoll und möglich ein Insolvenzverfahren anzustreben?

Dabei geht es nicht nur um Zahlen, sondern auch um Ihre persönliche Situation, Ihre individuelle Belastung und Ihre Möglichkeiten. Jeder Fall ist unterschiedlich, auch die Gläubiger sind in Bezug auf Verhandlungsbereitschaft und Geschwindigkeit in der Kooperation recht unterschiedlich. So kann eine Beratung mit ein-zwei Terminen zu Ende sein. Wenn es in das Insolvenzverfahren geht, ist es ein längerer Prozess.

5. Wer erfährt etwas von meinen persönlichen Daten?

KSD-intern arbeiten Ihr Berater / Ihre Beraterin, im Vertretungsfalle ein Teammitglied und unsere Verwaltungsangestellte mit Ihren Daten. Die Leitung des KSD hat die Möglichkeit zur Ausübung der Fachaufsicht Daten einzusehen.

Gegenüber Dritten besteht selbstverständlich Schweigepflicht und die Verpflichtung auf den Datenschutz (Kirchliches Datenschutzgesetz, KDG).

Zur Bearbeitung Ihrer Anliegen unterzeichnen Sie eine Vollmacht, damit wir mit den Gläubigern korrespondieren können.

Statistische Erhebungen der Beratungsstelle werden anonymisiert und lassen keine Rückschlüsse auf Einzelfälle zu. Persönliche Daten vernichten wir 5 Jahre nach Abschluss des Beratungsprozesses. Nähere Infos zum Datenschutz können Sie dem Formular sowie dem Text auf diese Homepage unter Datenschutz entnehmen. (https://ksd-sozial.de/info/datenschutz/)

6. Wie erreiche ich meine_n Berater_innen?

Wichtiger Bestandteil der Beratung sind die vereinbarten Termine, daher auch die Bitte, diese zuverlässig einzuhalten. Wenn es dazwischen wichtige Entwicklungen oder Fragen gibt, rufen Sie uns an oder senden Sie uns eine Mail. Wir bemühen uns, die Anliegen der Ratsuchenden effektiv und systematisch zu bearbeiten, also nutzen Sie bitte diese Möglichkeit nur, wenn es dringend ist. Unsere Berater_innen sind bisweilen nicht für Sie erreichbar, weil Sie sich im Beratungsgespräch befinden, Schriftsachen erledigen und / oder in Teilzeit arbeiten. Deswegen seien Sie nicht enttäuscht, wenn Sie nicht immer persönlichen Kontakt zu Ihnen bekommen.

7. Wo finde ich weitere Informationen rund um das Thema Schuldnerberatung (z. B. Schufa-Eintrag, Insolvenzberatung, Nullplan)?

Im Internet, z.B. unter

mit Umfangreichen Infos zum Thema Überschuldung

mit einem „Verschuldungslexikon: Geld und Schulden einfach erklärt!“

bietet ein „bundesweites kostenloses Telefon- und Onlineberatungsangebot“

mit einem speziellen Beratungsangebot für Bauherren und Immobilienbesitzern

der Internetseite der Justiz NRW

8. Wann und wie endet die Beratung?
Im Idealfall, wenn Sie alle Schulden los sind!

Häufig, wenn alles so weit wie möglich geregelt ist und sie auf dem Weg sind, Ihre Schulden nach und nach zu tilgen (und keine neuen Schulden zu machen) und Sie das alleine im Blick behalten können und wollen.

Wenn Sie unsere Unterstützung nicht mehr wollen, sich nicht mehr melden.

9. Ich brauche eine sogenannte Pfändungsschutz-Bescheinigung. Was muss ich tun?

Sie benötigen:

  • Eine Personalausweis oder Pass (zur Identifikation)
  • Einkommensnachweise (wie Verdienstbescheinigungen, Leistungsbescheide nach den Sozialgesetzbüchern, Kontoauszüge für Kindergeld etc. zur Berechnung Ihrer Einnahmen und von Pfändungsbeträgen).
  • Nachweise über Unterhaltsverpflichtungen wie z. B. Geburtsurkunden Ihrer Kinder, Eheurkunde u. ä..
  • Ihre Bankverbindungsdaten

Jeder Inhaber eines Kontos hat gegenüber seiner Bank den Anspruch, dass sein Girokonto als Pfändungsschutzkonto geführt wird. Es schützt – anderes als eine normales Girokonto – vor Pfändungen über die Pfändungsfreigrenze hinaus.

Weitere Informationen der Verbraucherzentrale finden Sie hier:
(https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/geld-versicherungen/kredit-schulden-insolvenz/fuenf-wege-zum-erhalt-der-pkontobescheinigung-6428)

10. Was kostet die Beratung?

Unsere Beratung ist für die Ratsuchenden kostenlos. Sie wird aus einem Mix durch die Stadt Hamm, Amt für Soziales Gesundheit und Wohnen, das Land NRW, das Kommunale JobCenter AöR der Stadt Hamm und durch kirchliche Eigenmittel finanziert.

Es „kostet“ Sie dennoch etwas: Ihre Mitarbeit, z. B. in dem Sie Fakten darstellen und diesbezüglich nichts verschweigen. Die Bereitschaft sich auf den Weg zu machen, sich die Einnahmen- und Ausgabensituation nüchtern und kritisch anzusehen. Zu reflektieren, wie es dazu gekommen ist, dass Sie Schulden haben. Das Bemühen, die Ursachen zu bekämpfen und Schulden zurück zu bezahlen, wo das berechtigt, möglich und angemessen ist.

Spenden?
Wir als KSD freuen uns über Spenden und brauchen diese Mittel für einige Zwecke unserer Arbeit auch. Aber nur, wenn die Spender_innen sie gerne und freiwillig geben! Einfluss auf die Beratung hat das nicht. Zur Übermittlung der Spende bevorzugt der KSD die Überweisung. Informationen rund um das Thema Spenden finden Sie hier. (https://ksd-sozial.de/spenden/)

Weitere Fragen erörtern wir gerne mit Ihnen in der persönlichen Beratung.

Wir wissen:
Das Thema ist für die Ratsuchenden oft ein bisschen unangenehm.

Doch wir wissen auch:

Jeder und jede kann in die Situation kommen! Dann ist es gut, daran etwas zu ändern, bevor es (noch) schlimmer wird!

Und wir wissen:

Viele Ratsuchende sind sehr froh, wenn sie den Weg erst mal begonnen haben und sehr erleichtert, wenn wieder Land in Sicht ist und sie wieder mit dem Geld auskommen, die Selbständigkeit und Freiheit wieder zurückgewinnen.

Deswegen möchten wir Sie ermutigen, es anzupacken: Es gibt Wege!