Kultursensible Beratung

Die Identität der Kinder im Blick

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Immer häufiger werden auch Kinder aus Familien mit Zuwanderungsgeschichte oder Fluchthintergrund in Obhut genommen, wo das soziale Netzwerk die nötige Unterstützung nicht mehr bieten kann. Um diesen Kindern eine wichtige Säule ihrer Identität – ihre kulturelle Zugehörigkeit – zu bewahren, bemühen wir uns um eine kultursensible Vermittlung und richten uns dabei nach dem Artikel 20 der UN-Kinderrechtskonvention: „Bei der Wahl […] sind die erwünschte Kontinuität in der Erziehung des Kindes sowie die ethnische, religiöse, kulturelle und sprachliche Herkunft des Kindes gebührend zu berücksichtigen.“

Wir erheben gewissenhaft den Bedarf der einzelnen Kinder und prüfen detailliert die Vermittlung in Familien mit demselben kulturellen Hintergrund. Dabei sind für uns jedoch die Wahrung der Vermittlungsstandards und ein sensibles Vorgehen sehr wichtig.

Nicht die Kultur alleine ist entscheidend für eine gute Passung. Wie in anderen Pflegeverhältnissen auch, werden auch hier alle weiteren relevanten Aspekte im Blick behalten. Die Bedeutung von Kultur und Religion und ihre Wichtigkeit für die Identitätsentwicklung des jeweiligen Kindes stellen zusätzliche Punkte dar, die es zu prüfen gilt. Dabei schließen wir nicht aus, dass auch Pflegeeltern mit einem anderen kulturellen oder religiösen Hintergrund für die Aufnahme eines solchen Kindes in Frage kommen können.

Der KSD greift auch auf seine mehr als zwanzigjährige Erfahrung in der Vermittlung von unbegleiteten geflüchteten Jugendlichen zurück. Ein multiprofessionelles Team, u.a. mit einer Ethnologin unterstützt die Pflegefamilien und die Jugendlichen bei der Gestaltung des interkulturellen Familienlebens und berät zu alters- und integrationsspezifischen Fragen.